Ende der 40er Jahre errichtete Mao Tsetung in China ein System von Arbeitslagern namens Laogai – eine Abkürzung für „Reform durch Arbeit“. In solchen Lagern sollte durch Zwangsarbeit sowie physische und psychische Folter bei den Häftlingen eine sogenannte Gedankenreform bewirkt werden. Dieses grausame Instrument der Unterdrückung hatte viele Ähnlichkeiten mit dem Gulag, den Straf- und Arbeitslagern in der Sowjetunion. Nach Ende des Bürgerkriegs und Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 initiierte Mao Tsetung eine Unterdrückungskampagne, die auf eine Umerziehung durch Arbeit abzielte. Er erklärte jeden tausendsten Chinesen zum Konterrevolutionär und unterwarf damit fünf Millionen Menschen einem barbarischen Quotensystem. Viele Betroffene wurden hingerichtet, andere zur Umerziehung ins Laogai geschickt. In Hunderten von Lagern machte sich die Partei die kostenlose Arbeitskraft der Gefangenen zunutze, um die Wirtschaft des Landes aufzubauen. Wer nicht ins Laogai abtransportiert werden wollte, musste Selbstkritik üben und zur Denunziation von Angehörigen oder Nachbarn bereit sein. Selbst in der eigenen Familie war man nicht immer sicher: Das Damoklesschwert der Deportation schwebte über jedem Haushalt. Die Familien der Häftlinge wurden gesellschaftlich geächtet. Mit wachsendem Einfluss in der Kommunistischen Partei begann Mao Tsetung, die Partei zu „reinigen“, seine Rivalen auszuschalten und sich selbst als alleiniger Anführer zu behaupten. Die aufeinanderfolgenden Säuberungswellen gipfelten in der Kulturrevolution, die mit massiven Menschenrechtsverletzungen, politischen Morden, Massakern und Verbannungen in entlegene Gegenden des Landes einherging. Mao Tsetungs Tod am 9. September 1976 bedeutete jedoch nicht das Ende des Terrorsystems: Die an die Macht gelangte neue Generation sollte es in großem Maßstab nutzen.

Was hier in China passiert, könnte auch bald hier in Deutschland oder Europa so, oder so ähnlich ablaufen. Auch hier werden dann Menschen, die die Regierung Hinterfragen, wie zum Teil schon jetzt Interniert! Willst Du das??

Quelle: Arte!

Hier Teil 2 der investigativen Reportage

Unter Deng Xiaopings Herrschaft verwandelte sich jedes Lager in ein Unternehmen: Jeder Lagerleiter war ein Arbeitgeber, der das System rentabel machen musste. Das Laogai wurde zu einem Schlüsselinstrument der chinesischen Wirtschaft. Der Profit aus den Lagern ermöglichte die Fortsetzung des brutalen Systems der Unterdrückung. Die Regierung ermutigte multinationale Konzerne zu Investitionen in China. Ergebnis: Die Lager warfen Gewinn ab und konnten ihre Produkte auf dem internationalen Markt anbieten. Deng Xiaoping führte Reformen durch, mit denen die Kontrolle der Partei über die Gesellschaft gelockert wurde. In den späten 70er Jahren wagten es die Chinesinnen und Chinesen schließlich, mehr Demokratie zu verlangen. Sie plakatierten ihre Forderungen an die „Mauer der Demokratie“ im Zentrum Pekings. In den 80er Jahren ließ die Regierung pragmatisch bestimmte Reformen zu, griff aber immer dann ein, wenn sie den Machtanspruch der Kommunistischen Partei bedroht sah. Die Unterdrückung gipfelte in der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung auf dem Tiananmen-Platz am 4. Juni 1989. Xi Jinpings Machtübernahme im Jahr 2012 war mit neuen Hoffnungen verbunden, denn als ehemaliges Opfer der Kulturrevolution erwartete das Volk von ihm Reformen. Doch der neue Anführer duldete keinerlei Kritik, auch nicht im Internet. Er schickte andere Gruppen ins Laogai: ethnische oder religiöse Minderheiten, Vertreter der Zivilgesellschaft. Das System wurde um Gefängnisse für illegal beschäftige Arbeiternehmer und politische Dissidenten ergänzt. Für die Überwachung der 1,4 Milliarden Chinesen kommen jetzt modernste Technologien zum Einsatz. Die Deportation droht nun jedem, zu jeder Zeit und an jedem Ort. Das Laogai bildet den Kern von Xi Jinpings Macht und erklärt den beherrschenden Einfluss, den Xi und die Kommunistische Partei über ihr Land ausüben.

Quelle: ARTE

Von admin