Lukas Rietzschel, Schriftsteller Uwe Tellkamp, Schriftsteller Moderation Alexandra Gerlach Sprache ist wirkmächtig. Sie prägt unser Denken und Handeln. Sie stiftet Identität. Unbestritten gehört die Freiheit des Wortes zu den Fundamenten der Demokratie. Das Recht auf Meinungsfreiheit verbrieft die Möglichkeit des Einzelnen, am gesellschaftlichen Diskurs teilzunehmen. Es ist erlaubt und erwünscht, sich öffentlich zu äußern, einzumischen, Stellung zu beziehen. Dass dies nicht selbstverständlich ist, zeigt ein Blick über die Grenzen Deutschlands hinaus in Länder, wo öffentlich geäußerte Kritik staatlich unterdrückt und sanktioniert wird. Im Zuge einer Dynamisierung vielfältiger Wandlungsprozesse sind gegenwärtig weltweit Radikalisierungstendenzen in Politik und Gesellschaft zu verzeichnen. Nationalistische und rassistische Strömungen nehmen zu; ein ethischen Grundsätzen verpflichteter Verhaltenskonsens verliert auch in demokratischen Staaten an Selbstverständnis und Geltung bis hin zu einer Unterwanderung der Demokratie, die sich offensichtlich in einer Krise befindet. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie es um die Freiheit des Wortes als eine der Stärken der demokratischen Gesellschaft in unserem Land steht. Gestaltet sich der öffentliche Diskurs so frei, wie es u.a. in der friedlichen Revolution 1989 gefordert wurde, oder gibt es Einschränkungen, die zur Marginalisierung von Meinungen und zum Ausschluss vom öffentlichen Diskurs führen? — DIE PODIUSMGÄSTE LUKAS RIETZSCHEL, geboren 1994 in Räckelwitz, gehört – so formulierte es die Wochenzeitung DIE ZEIT – zu den wichtigsten jungen Schriftstellern des Ostens. 2018 erschien Rietzschels Debüt-Roman »Mit der Faust in die Welt schlagen«, 2021 folgte das Buch »Die Raumfahrer«. Beides sind bereits Bestseller. Ebenfalls 2021 veröffentlichte Lukas Rietzschel das Theaterstück »Widerstand«. Der Autor lebt und arbeitet in Görlitz. UWE TELLKAMP, geboren 1968 in Dresden, ist ist einer der erfolgreichsten und umstrittensten deutschen Schriftsteller. Sein Roman »Der Turm« wurde 2008 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Auch für seine Lyrik ist Tellkamp mehrfach geehrt worden, darunter 2004 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis. 2022 veröffentlichte er den Roman »Der Schlaf in den Uhren«. Tellkamp äußerte sich mehrfach kritisch zu Themen wie Migration und Meinungsfreiheit. Er lebt und arbeitet in Dresden. — Die Reihe FORUM FRAUENKIRCHE findet in Kooperation mit der Sächsischen Staatskanzlei statt. Die Live-Übertragung wird ermöglicht durch eine Förderung der KULTURGEMEINSCHAFTEN mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (http://www.kulturstaatsministerin.de), NEUSTART KULTUR (http://www.kulturstaatsministerin.de/…, der Kulturstiftung der Länder (http://www.kulturstiftung.de) und KULTUR.GEMEINSCHAFTEN (http://www.kulturgemeinschaften.de). — Bildnachweise: Aufnahme Uwe Tellkamp: von Susanne Dagen Aufnahme von Lukas Rietzschel: von Christine Fenzl

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